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Egal ob Mann oder Frau, neben schönem gesundem Haar, sind sie unsere Visitenkarte im Alltag: gepflegte Hände mit gesund erstrahlenden Fingernägeln. Sie lassen uns sexy und attraktiv erscheinen, sind ein wichtiges modisches „Accessoire“ – doch damit es wirklich so ist, sollte man einige Pflegetipps beachten:

1. Wasserscheue Fingernägel

Putzmittel und Spülwasser greifen die Nägel an. Wer sich also hausfraulichen Putzexzessen hingeben will und gleichzeitig perfekte, natürliche Traumnägel wünscht, sollte vorsorglich immer Haushaltshandschuhe tragen.

Im Allgemeinen herrscht die These vor, dass die Nägel vor dem Zurechtfeilen erst einmal gebadet werden sollen, um schön weich und elastisch für die Bearbeitung zu sein. Bei Menschen mit trockenen und spröden Nägeln mag dies aber genau das Gegenteil bewirken. Der sowieso schon strapazierte Nagel verkraftet diese Herangehensweise meist nicht, Nagelspliss kann hierdurch begünstigt werden.

2. Hände weg von der Nagelschere

FingernägelHier gilt: nicht schneiden, sondern feilen! Um Nägel zu kürzen, sollte man keine Scheren verwenden, im Notfall vielleicht noch einen Nagelknipser, aber eigentlich sollte man sich seinen Fingernägeln nur mit Nagelfeilen nähern. Das Beste für den Nagel: Sandblattfeilen, gute (!) Metall- oder auch Glasfeilen. Bei billigen Feilen können der Nagelrand aufgerissen und die Hornschichten beschädigt werden.

3. Die richtige Anwendung der Nagelfeile

Beim Feilen des Nagels sollte man darauf achten, die Feile immer nur in eine Richtung und nicht wild hin und her zu bewegen. Der Rand des Nagels wird sonst unnötig aufgeraut und kann einreißen. Üblicherweise gilt hier: Immer vom Rand zur Mitte feilen.

4. Nachbearbeitung des Nagels – die Polierfeile

Nach dem groben Zurück- und Zurechtfeilen sollte man den Nägeln eine Behandlung mit einer 3-in-1 Polierfeile gönnen. In den ersten zwei Schritten werden Unebenheiten auf Nagel und am Rand geglättet. Mit dem dritten Schritt wird der Nagel poliert und verdichtet, so dass er glatt ist und wunderbar gesund glänzt. Gerade Menschen die eine blättergefährdete Nagelstruktur haben, sollten die Nagelränder hiermit behandeln.

5. Nagelhaut

Bei der Maniküre sollte man die Nagelhaut am Nagelbett mit einem (speziellen) Holzstäbchen sanft zurückschieben und nur im Notfall mit einer Nagelschere nachhelfen.

6. Die Ölkur für spröde Nägel

Rissige, spröde und bruchgefährdete Nägel, die zum Splissen des Nagelrands neigen, sind meist zu trocken. Hier ist die Lösung eine Ölkur mit Nagelöl. Wer es besonders „pur“ und natürlich mag kann hierfür auch reichhaltige Öle wie Olivenöl, Mandelöl oder z.B. Jojobaöl nehmen. Das Öl einfach – am besten kurz vor dem Schlafengehen, damit es über Nacht einwirken kann – auftragen und sanft in Nagel und Nagelbett einmassieren.

7. Sauer macht schön – Zitrone gegen Nikotingilb

Die Raucher wird es freuen: laut eines alten Hausrezepts soll Zitronensaft gegen vergilbte Nägel helfen. Jeden Abend die Nägel mit dem Zitronensaft einreiben, dies soll die – durch Nikotin verursachten – Verfärbungen zum Großteil beseitigen. Gut möglich, da Zitronensaft nachgesagt wird durch seine Säure reinigend und lösend zu wirken und – in Verbindung mit Sonnenlicht – sogar Haare (die ja eine ähnliche Struktur wie Fingernägel haben) aufzuhellen.

Wer oft und gerne bunten Nagellack verwendet hat auch ein Gilb-Problem. Hier schafft ein farbloser Unterlack Abhilfe.

8. Mineralien, Mangelerscheinungen & Erkrankungen – Nagelrillen

Splissige Nägel, tiefe Rillen, weiße Markierungen und Punkte können die Nägel verunstalten. Gründe hierfür können in Mangelerscheinungen liegen, auch Krankheiten innerer Organe oder die Ernährung schlagen sich optisch an den Nägeln nieder. Man sollte die eigene Ernährungssituation abklären, evtl. kann der Grund in einem Mineral-, Eisen- oder Vitaminmangel liegen, was man durch Präparate ausgleichen kann. Vielleicht lohnt es sich auch, seinen Hausarzt auf die Auffälligkeiten anzusprechen und das Ganze mit einem Blutbild abzuklären.

Vorsicht bei der Benutzung von Kieselerde: diese sollte nicht über einen längeren Zeitraum zur Stärkung der Nägel eingesetzt werden, da sonst die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden können. Auch ein Nagelpilz kann für hässliche Nägel verantwortlich sein. Hier gibt es inzwischen recht gute Lacke zur Bekämpfung des Pilzes, die man bequem als Unterlack verwenden kann (z.B. Loceryl oder Batrafen). Befallene Nägel sollten keinesfalls einfach unter einem Kunstnagel „begraben“ werden!!

9. Urlaub für die Nägel – Pause vom Nagellack

Nagellackentferner, Nagellacke usw. entziehen dem Horn der Nägel Fettstoffe, die sie normalerweise kräftigen und elastisch halten. Ab und zu eine nagellackfreie Zeit ist also angebracht.

10. Nagelhärter & Co.

Diese enthalten meist Formaldehyd. Kurzfristig kann man durch diese Lacke tatsächlich die Nägel stärken – auf lange Sicht kann der Nagel aber hierdurch austrocknen, porös und brüchig werden. (Ähnliche Auswirkungen wie Silikon auf Haare). Man sollte solche Lacke also nur einen begrenzten Zeitraum einsetzen, dieser Hinweis ist auch im Kleingedruckten der meisten seriösen Produkte zu finden.

Hoffentlich finden Sie genau das, was Sie suchen :)