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Nach dem Roller oder dem Laufrad ist die nächste Stufe der Mobilität beim Nachwuchs das erste Fahrrad. Einige Tipps helfen das richtige Kinderrad zu finden. Mit vier oder fünf Jahren möchte man nicht mehr mit dem Tretroller oder dem Kinderlaufrad auf der Straße unterwegs sein. Ein eigenes Fahrrad ist jetzt angesagt. Die Freunde haben auch alle eines und sind damit viel schneller als man selber. Doch für die Eltern ist es oft nicht einfach das passende Gefährt auszusuchen.

In Ruhe aussuchen

Kinderrad

Ein toller Moment für Kind und Eltern

Ob zu Weihnachten, Ostern oder Geburtstag: Als Überraschungsgeschenk eignen sich Fahrräder nicht. Auch wenn der Nachwuchs noch so sehr drängt und quengelt. Die Entscheidung für oder wider das eine oder andere Modell braucht seine Zeit. Schließlich soll das Rad nicht nur gut aussehen, sondern vor allem bequem und robust sein. Beim Gang zum Händler, einem Privatanbieter oder auf den Gebrauchtmarkt muss der Nachwuchsradler anwesend sein. Denn nur er oder sie können auf einer Probefahrt merken, ob das Objekt der Begierde nicht nur gut aussieht, sondern sich auch gut fahren lässt. Und außerdem sollte es auch die richtige Größe haben. Denn nur auf einem passenden Gefährt kann sich der Nachwuchs sicher und gewandt im Straßenverkehr bewegen. Die Qualität eines Markenrades kostet zwar etwas mehr. Doch beim Weiterverkauf zahlt sich diese Investition wieder aus.

Richtig einstellen

Den Lenker des Rades sollte das Kind ohne Verrenkungen greifen können. Die Sitzhöhe ist so zu wählen, dass die Kinderfüße mit ganzer Sohle auf dem Erdboden stehen. Und wenn eine sportlich gebückte Sitzposition noch so cool aussehen mag. Am sichersten ist es für den Fahranfänger aufrecht sitzend den Straßenverkehr zu erobern. Nur so hat er den dafür nötigen Überblick und wird seinerseits besser gesehen.

Das gilt für das erste Spielrad, wie für die danach folgenden Bikes. Die Größe von Fahrrädern wird im Normalfall durch die Reifengröße in Zoll angegeben. Vier- bis Fünfjährige Kinder mit etwa 40 bis 42 Zentimeter Innenbeinlänge passen auf Spielräder mit 12 Zoll-Rädern. Entsprechend ihres individuellen Wachstumes sollten die Radgrößen dann im Laufe der Zeit mitwachsen. Ein Sprung auf die übernächste Größe hat sich dabei als recht praktikabel herausgestellt. Wichtig ist, dass das Bike nicht zu groß ist. Dann leidet die Beherrschbarkeit und die Fahrt kann ganz schnell im Krankenhaus enden. Auf der anderen Seite vermiest ein zu kleines Rad den Fahrspaß des Jungbikers ganz gehörig. Die Knie sind zu stark gewinkelt und schmerzen. Die Übersetzung ist zu kurz. Und wenn dann beim Kurvenfahren die Knie und der Lenker miteinander kollidieren wird es gefährlich.

12-Zoll Kinderräder

 

Eine solide Ausstattung

Ein Spielrad für den absoluten Beginner braucht keine Ausstattung, die der Straßenverkehrsordnung entspricht. Es darf ja nicht im Straßenverkehr benutzt werden. Auf Stützräder sollte man aber verzichten. Mit ihnen gewöhnt sich das Kind an eine trügerische Sicherheit. Es kann ja nicht umkippen. Gegen das Fahren lernen mit Stützrädern spricht auch, dass sich die Fahranfänger eine falsche Kurvenlage angewöhnen. Sind die Zusatzräder abmontiert, muss das Kind das Radfahren ein zweites Mal lernen. Da ist es besser, wenn Papa oder Mama ein paar Mal hinter dem radelnden Nachwuchs herlaufen und ihn, wenn nötig stützen.

Anders sieht es beim Kinderstraßenrad aus. Hier muss alles das dran sein, was auch beim Erwachsenenrad Vorschrift ist. Das wären:

  • Eine funktionierende Lichtanlage mit Frontlicht und Rücklicht, beide möglichst mit Standlichtfunktion.
  • Eine Gangschaltung mit nicht mehr als fünf bis sieben Gängen. Nabenschaltungen sind robuster als Kettenschaltungen und haben meistens einen integrierten Rücktritt.
  • Eine Bremsanlage mit Rücktritt und wenigstens einer Handbremse. Die Handbremsen sollten sanft greifen.
  • Ein Gepäckträger nimmt den Schulranzen Huckepack. Und nachmittags passt die Tasche mit Spielsachen oder Trinkflasche drauf.
  • Ein geschlossener Kettenkasten lässt Hosenbeine und Schnürsenkel nicht in die Kette rutschen. Außerdem schützt er die Kette vor zu starker Verschmutzung und erhöht ihre Lebensdauer. Ein guter Kettenkasten ist flexibel und bruchfest.
  • Am Lenker sind rutschfeste Griffe mit verdickten Enden montiert. Quergestellt sollte der Kinderbauch nicht eingeklemmt werden.
  • Eine Federung mag schick aussehen. Doch die Juniorbiker sind nicht schwer genug sie reagieren zu lassen. Dicke Ballonreifen dämpfen Stöße fast genauso gut und sehen auch cool aus.
  • Reifen für das Mountainbike haben auf der Straße nichts zu suchen. Das grobe Profil kann beim Kurvenfahren leicht umknicken und wegrutschen. Glatte Straßenreifen besitzen genügend Griff, auch auf nasser Fahrbahn. Ein absolutes Muss sind Speichenreflektoren oder reflektierende Reifen.
  • Zu guter Letzt braucht ein gutes Rad einen guten Ständer. Er sollte auch das beladene Gefährt sicher halten. Das schont den Lack und Nerven.

Sicherheit geht vor

Zum schönsten Fahrrad gehört zwingend ein gutes Schloss. Es sollte flexibel und lang genug sein, um das Bike an einem Zaun oder Laternenpfahl anschließen zu können. Nur so kann kein Langfinger das Rad einfach hoch- und mitnehmen. Zehn Prozent der Fahrradkaufsumme sollte das Schloss schon kosten.

 

 

Und auf den Kopf des Minibikers gehört ein passender Fahrradhelm, der nicht wackelt oder rutscht. Er sollte eines der gängigen Prüfzeichen (TÜV-GS) haben.

 

 
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